Sicherlich lässt es sich nicht bestreiten, dass das E-Book als Textträger unschlagbar ist und dass sich das gedruckte Buch mit den E-Books nicht in den Vergleich stellen lässt. Doch sieht man es nur als Textträger, dann unterschätzt man seine Bedeutung, denn sie transportieren nicht nur Texte, sondern sind Artefakte kultureller und historischer Art. Bücher sind unverwechselbar durch ihre Individualität. Es kommt häufig auf die äußere Hülle an, das weiß so gut wie jeder Bücherkunde. Will das Buch im Zeitalter der Elektronik überleben und eine Chance haben, dann ist es wichtig, dass sich Autoren und auch Verlage schnell auf die historischen Stärken des Buchs besinnen und es somit wieder konkurrenzlos machen.
Begonnen hatte das leben des Buches bereits im 15. Jahrhundert durch die Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg. Doch jetzt, angelangt im 21. Jahrhundert scheint Gutenbergs Epoche und damit die Macht des gedruckten Buches zu Ende zu sein. Denn man will es kaum glauben, aber zehn Jahre nachdem die ersten elektronischen Lesegeräte auf dem Markt kamen, lässt sich nun auch mit den E-Books viel Geld verdienen. Sicherlich ist klar, dass Texte sich befreit haben von den Fesseln des Buches und Goethes Werther oder andere kulturelle Geschichten werden sich im Netz genauso wohlfühlen, wie gedruckt und eingebunden im Bücherregal.
So kann man nur einen guten Rat befolgen, den eine Autorin einmal zum Besten gab: „Bringen Sie sich ein Buch mit, wenn sie nicht stricken können!“ Und dies ist ja nun mühelos möglich, dank E-Book und Smartphones.