Unter dem Begriff der Weimarer Klassik kann man zwei Zeiträume verstehen. Im engeren Sinne ist damit die Zeit betitelt in der die Literaten Goethe und Schiller gemeinsam kreativ tätig waren. Diese elfjährige Periode endet mit Schillers Tod im Jahre 1805. Im weiteren und gebräuchlicheren Sinne ist mit der Weimarer Klassik der gesamte Zeitraum gemeint in dem neben Schiller und Goethe noch die Dichter Herder und Wieland aktiv waren. Im Jahre 1772 fand diese Literaturepoche ihren Anfang als Wieland in die deutsche Stadt Weimar zog und das ironische literarische Werk des Fürstenspiegels veröffentlichte. Auch Goethe fand seinen Weg wenige Jahre später nach Weimar. Er galt inzwischen als einflussreichster Vertreter der Literaturgattung Sturm und Drang. Schiller und Herder ließen sich in der Folge ebenfalls in dieser Stadt nieder, welche aufgrund dieses Viergespanns zum literarischen Zentrum Deutschlands wurde.
Nicht nur Goethe und Schiller prägten Weimar
Im Grunde stellt die Weimarer Klassik keine Epoche an sich dar, sondern ist in den zwei literarischen Epochen der Aufklärung und der Romantik angesiedelt. Sie schließt sich unmittelbar dem Sturm und Drang an und weist einige gemeinsame Charakteristika mit diesen Literaturepochen auf. Ziel der Werke war es u. a., durch Literatur und Kunst die Menschen zur Humanität zu erziehen und ohne Gewalt die Prinzipien der Französischen Revolution durchzusetzen. Alle vier prägenden Literaten veröffentlichten in dieser Schaffensphase ihre berühmtesten Werke.
Die klassische Literatur in ihrer gedruckten Form wird immer mehr von der Onlineliteratur verdrängt. Manche Werke werden nur noch im Internet veröffentlicht und jedes neu erschienene Werk ist nicht nur in der Printversion, sondern auch als E-Book erhältlich. Und doch sollte nicht vergessen werden, dass Deutschland vor allem in vergangenen Zeiten eine Hochburg der anspruchsvollen Literatur war. Man denke nur einmal an die Weimarer Klassik, deren Werke bis heute international bekannt sind.