Beim Projekt Gutenberg, das 1971 von Michael Hart ins Leben gerufen wurde, handelt es sich um eine virtuelle Bibliothek. Die enthaltenen Werke sind für jedermann frei zugänglich. Für die sogenannten E-Texte oder E-Books, die im Project Gutenberg abrufbar sind, existiert kein gültiges Copyright mehr oder die Autoren haben ausdrücklich zugestimmt, dass die Werke im Projekt veröffentlicht werden dürfen. Benannt wurde das Projekt nach dem Erfinder des Buchdrucks Gutenberg. Durch die Erfindung Gutenbergs war es ja erstmals möglich, Bücher einer breiten Masse zur Verfügung zu stellen. Die Namenswahl für das Projekt ist also nicht ganz zufällig … Alle in der Bibliothek gespeicherten Werke stehen für ein kostenloses Download zur Verfügung. Die Idee dahinter ist, möglichst viele Werke in ‚Public domain‘ zu überführen, also jedem zugänglich zu machen und die freie Zitierung zu ermöglichen. Gleichzeitig sollen Nutzer auch die Möglichkeit haben, Zitate zu suchen, die sie irgendwo gehört haben und einem Werk zuordnen zu können.
Inzwischen enthält Project Gutenberg über 33000 Werke, auch immer mehr deutsche E-Books. Digitalisiert werden die Bücher von Freiwilligen, auch die Korrektorate werden von Freiwilligen kostenlos übernommen. Das Project finanziert sich über Spenden. Auf der Website wird deutlich darauf hingewiesen, dass die Copyright-Regelung nur in den USA gilt und sich die Nutzer in anderen Ländern unter Umständen strafbar machen.
Auch in Deutschland gibt es ein eigenes Projekt Gutenberg, das seit 1994 online ist. Über die Spiegel-online Website ist dieses Projekt erreichbar, das im Prinzip genauso funktioniert wie das amerikanische Pendant. Das deutsche Projekt stellt die Texte zum privaten Gebrauch zur Verfügung und finanziert sich unter anderem über Werbung und den Verkauf einzelner Werke auf Speicherkarten.