Die Frage nach dem schwersten Buch kann sicherlich auch mit einem Augenzwinkern gestellt werden. Literaten würden vielleicht einen Roman von Dostojewski als ein schweres Buch bezeichnen, doch die ganz nüchterne Realität nennt konkrete Zahlen.
Wenn man hört, ein Bildband wiegt 11 Kilogramm, dann ist das zwar schon ganz erstaunlich, doch nach Recherchen ist das schwerste Buch der Welt wohl ein Werkstück von Salvator Dali, das sogenannte „Buch der Apokalypse“, das er zwischen 1958 und 1961 erschuf. Es hat ein Gewicht von 210 Kilogramm und ist aus dreihundert sehr großen Seiten aus Pergament gefertigt. Nach den Eintragungen ins Guinnessbuch der Rekorde gibt es ein Buch, dass den Titel „größtes Buch der Welt“ trägt, es stammt von den Künstlern eines großen Automobilherstellers. Das größte Buch, das auch lieferbar ist, dürfte „Bhutan: A Visual Odyssey Across the Last Himalaya Kingdom“ sein. Es hat eine Größe von 2,14 Metern mal 1,52 Metern.
Eines der Kunstwerke aus dem frühen Mittelalter, das sicherlich auch in diese Kategorisierung passt, ist die sogenannte Teufelsbibel, der „Codex Gigas“ der vermutlich um den Anfang des dreizehnten Jahrhunderts in einem Benediktinerkloster in Podlazice in der Nähe von Chrudim in Ostböhmen geschrieben wurde. „Gigas“ ist aus der griechischen Sprache und heißt „riesig“. Das Werk hat eine Höhe von 90 Zentimetern und ist 50 Zentimeter breit. Sein Gewicht beträgt 75 Kilogramm. Darin zu finden sind 14 lateinische Texte, unter anderem die „Böhmische Chronik“, die man auch „Kosmas Chronik“ nennt. Vor allem auch die äußerst kunstfertigen und wertvollen Illustrationen faszinieren die Wenigen, denen es erlaubt ist, das Artefakt zu betrachten. Es wird bisher in einer klimatisierten Kammer, die wie ein Tresor aussieht, aufbewahrt. Nur jeweils sechzig Personen dürfen die Räumlichkeit betreten. Das Werk wird nun, nach zahlreichen diplomatischen Verhandlungen auch in der tschechischen Nationalbibliothek und der schwedischen „Königlichen Bibliothek“, in Prag ausgestellt werden.